Mistel -Die Mistel, lateinisch Viscum album, auch Drudenfuß, Hexen-besen, Donnerbesen genannt ist das Zauberkraut keltischer Druiden.

Sie war auch den Germanen heilig, die davon ausgingen, daß die Mistel vom Himmel gefallen sei.Die Mistel wächst nicht im Boden, sondern sitzt so zu sagen als Schmarotzer auf anderen Pflanzen, bevorzugt Eichen, und zehrt vom so genannten Wirtbaum.

Die Druiden schnitten, die Mistel, weißgewandet, mit goldener Sichel, von der Eiche. Der herabfallende Zweig mußte mit einem weißem Tuch aufgefangen werden, er blieb so zwischen Himmel und Erde.

Wenn der Mistelzweig trocknet, färbt sich das Laub goldgelb. Ein solcher Goldener Zweig sollte nach altem Glauben den Zutritt zur Unterwelt öffnen.Die Zweige selbst sollen vor Verzauberung schützen, darum wurden daraus gefertigte Amulette getragen.

Rechts: Mistel-Zweig

 

Wilhelm Tell, (Schweizer Nationalheld), musste auf Geheiß des kaiserlichen Land-vogts einen Apfel, der seinem Sohn Walter auf den Kopf gesetzt wurde,herunter schießen. Der Pfeil soll aus dem Holz der Mistel geschnitzt gewesen sein.

Für die Gallier kamen diese seltsamen Pflanzen, die nicht auf dem Boden wachsen, aus einem anderen Universum - dem der Götter und Ver-storbenen. Die im Winter auf scheinbar toten Ästen sitzende immergrüne Laubholz-Mistel symbolisierte das
Jenseits: Tod bringt Leben hervor.

Wegen ihrer Giftigkeit waren Misteln bei den mittelalterlichen Alchimisten beliebt und wurden als Heilpflanzen gegen Epilepsie und Lungenblutungen, zur Blutdruck-senkung oder als Narkotikum eingesetzt. In der heutigen Zeit sind sie in der Krebstherapie wichtig.